Bestandserfassung

Nur die genaue Kenntnis des Baubestandes ermöglicht einen angemessenen Umgang mit ihm.

Die Erfassung des Gebäudes in seiner über Jahrzehnte oder Jahrhunderte gewachsenen Situation sowie die verständliche Darstellung der historischen Zusammenhänge erfordert ein mehrschichtiges Vorgehen und die Anwendung unterschiedlicher Instrumente.

Die wesentlichen Instrumente sind:

Zeichnerische Erfassung in Bestandsplänen
Schadensanalyse
Bauhistorische Untersuchung

Die zeichnerische Erfassung in Bestandsplänen.
Genaue Pläne dienen als Grundlage für alle weiteren Untersuchungen, Dokumentationen und Planungsschritte.
Das vor Ort gefertigte Aufmaß gibt das Gebäude in exakt der Situation wieder, in der es sich aktuell befindet und schließt alle nachträglich eingefügten Bauteile mit ein.
Die Pläne können in unterschiedlichen Genauigkeitsstufen erstellt werden, in Abhängigkeit der Komplexität des Gebäudes. Ein schlichter Industriebau aus dem frühen 20. Jahrhundert stellt andere Anforderungen an die Darstellung als ein mittelalterlicher Fachwerkbau mit starken Verformungen oder ein repräsentativer Barockbau mit überkommener Ausstattung.
Eine digitale Aufnahme vor Ort mündet in CAD-Pläne in den gewünschten Dateiformaten zur weiteren Bearbeitung.

Die Schadensanalyse
Nur die genaue Kenntnis der Schäden und des Sanierungsbedarfes führen zu einem aussagekräftigen Sanierungskonzept und einer belastbaren Baukostenschätzung.
Die Aufnahme der Schäden erfolgt auf der Grundlage der erstellten Aufmaßpläne und wird sowohl als Schadenskartierung als auch in tabellarischer Form mit Angabe der Massen und der Sanierungsempfehlung erstellt.

Die bauhistorische Untersuchung
Sie versetzt uns in die Lage, das Gebäude in seiner Entstehung und Entwicklung zu verstehen. Ebenfalls auf der Grundlage der erstellten Aufmaßpläne werden hier alle baugeschichtlichen Phasen vom Ursprungsbau bis zur jüngsten Modernisierung coloriert dargestellt und bauzeitlich zugeordnet. Eine beschreibende Darstellung der einzelnen voneinander abgegrenzten Phasen des Gebäudes sowie die fotografische Darstellung der Untersuchungsbefunde ergänzen die Zeichnungen.

Nur das Verständnis der baulichen Genese eines Gebäudes ermöglicht eine stimmige Planung, eine konstruktive Zusammenarbeit mit den beteiligten Behörden, allen voran die Denkmalschutzbehörden, sowie einen reibungsarmen Bauablauf.